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An der Wirtschaftsschule ist ein
«Freiwilliges Soziales Schuljahr» geplant

Schüler wollen Mitbürgern zur Hand gehen

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NÜRNBERG - Ältere Menschen besuchen und ihnen vorlesen: eine von zahlreichen Ideen, die 17 Schüler der Wirtschaftsschule gern umsetzen möchten. Die Teenager basteln derzeit fleißig an einem Pilotprojekt, das sich «Freiwilliges Soziales Schuljahr» nennt und jungen Menschen die Möglichkeit bieten soll, etwas Gutes zu tun. Nur langsam taut die kleine Gruppe auf. Die Schüler sitzen in Raum 214 der Wirtschaftsschule in der Nunnenbeckstraße und wissen nicht so recht, wie und wo sie anfangen sollen. «Na los, erzählt von euerem Projekt», ermuntert Lehrer Klaus Koch seine Schützlinge.

 

Soziales Engagement ist wichtig

Eine Aufforderung, der zuerst Jennifer Bauer nachkommt. «Wir wollen uns ehrenamtlich einbringen. Soziales Engagement ist wichtig», fasst die junge Frau zusammen, die sich gut vorstellen kann, später in einem sozialen Beruf zu arbeiten. Daher wollen die Schüler vorab Erfahrungen sammeln. Außerdem bekommen sie für ihr Engagement ein Zertifikat, das bei künftigen Bewerbungen Eindruck machen soll.

Nach ihren Vorstellungen wird es ab Oktober ein «Freiwilliges Soziales Schuljahr» geben. Die Teilnehmer sollen pro Woche rund zwei Stunden unentgeltlich arbeiten. Nach dem Unterricht werden sie in verschiedene Einrichtungen geschickt. Die jungen Menschen helfen mit und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Altenheime, Kinderkrippen oder kirchliche und freie Träger wären dafür geeignete Partner. Derzeit schwärmen die 17 Initiatoren in ganz Nürnberg aus, um für ihre Idee zu werben. Keine leichte Aufgabe. «Manche Einrichtungen nehmen uns nicht für voll», ärgert sich Tülin Kaya. «Unser Projekt ist schließlich ein Pilotprojekt», beschwichtigt Lehrer Koch.

Idee überzeugt

Elke Dörr vom Jugendmigrationsdienst der Stadtmission bekam kürzlich Besuch von zwei Schülerinnen der Projektgruppe. «Mich haben die Idee und die jungen Frauen überzeugt. Gerne nehmen wir zwei oder drei Ehrenamtliche, die Nachhilfe in Mathe oder Deutsch geben könnten.» Auch die Caritas hat schon grünes Licht für eine Zusammenarbeit gegeben.

Zwei Zusagen, die sich in den kommenden Monaten wiederholen sollen. Denn nur mit tatkräftiger Unterstützung ist das Projekt langfristig gesichert. Nicht jeder Bewerber wird zum «Freiwilligen Sozialen Schuljahr» zugelassen. Die Truppe überlegt daher, wie ein Einstellungstest aussehen könnte. Schließlich stehen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit an erster Stelle. Nur diejenigen, die diese Eigenschaften mitbringen, dürfen sich beteiligen.

Partner gesucht

«Die Schüler sollen lernen, Aufgaben verlässlich zu erledigen», sagt Klaus Koch. Daneben wird das soziale Engagement bei den jungen Menschen gefördert. Das kann auch im späteren Berufsleben von Vorteil sein. «Nicht zuletzt profitieren die Einrichtungen vom Arbeitseinsatz. Dazu benötigen wir dringend Partner», appelliert der Pädagoge.

Wer einen Arbeitsplatz für die Schüler zu vergeben hat, kann sich bei der Wirtschaftsschule unter der Telefonnummer (09 11) 2 31 15 31 melden.

Melanie Kunze
3.2.2010

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